Schneller zurück im Tor dank Eigenbluttherapie?


Blutprobenröhrchen

Aufgrund der Stammzellen beziehungsweise der Wachstumsfaktoren kommt es zu einer Art „Turbo Heilung“ in dem verletzten Gewebe. In der Fußball-Bundesliga wird dieses Verfahren schon seit längerem bei Muskelverletzungen angewandt. Der behandelnde Fußballer ist deutlich schneller schmerzfrei und eher belastbar als bei einer konventionellen Therapie.

Führende Mannschaftsärzte postulieren, dass mehr als die Hälfte aller deutschen Erst- und Zweitligamannschaften mit PRP arbeiten. Bis vor ein paar Jahren stand das PRP-Verfahren noch auf der Doping-Liste. Jedoch konnte gezeigt werden, dass es unter dieser Therapie zu keiner künstlichen Leistungssteigerung kommt.

Bekannte Forscher aus der Ludwig-Maximilian-Universität, unter anderem Martin Bittlingmeier, Leiter des endokrinologischen Labors, bemängelte, dass die Werte der Studie zu stark schwanken. Zudem seien die Anstiege von Wachstumsfaktoren zu marginal, um einen leistungsfördernden Effekt zu erzeugen.

Viele Sportmediziner halten nicht die Leistungssteigerung für bedenklich, sondern dass der behandelnde Sportler oder Patient den gerade kurierten Muskel wieder zu früh belastet. Denn durch die Behandlung mit PRP kann das Schmerzempfinden gemindert werden. Das suggeriert dem Athleten einen Gesundheitszustand, der eigentlich noch nicht erreicht ist. Die Folge könnten schwerwiegende Sekundärverletzungen sein.

Doch in der Hand des erfahrenen Sportorthopäden kann die Therapie mit PRP eine deutlich geminderte Rehabilitationszeit bewirken und das operative Ergebnis festigen. Das Verfahren kann zum Beispiel bei der Früharthrose, in der Nachbehandlung von knorpeltherapierenden operativen Eingriffen oder nach Bandverletzungen (wie bspw. am vorderen Kreuzband) eigesetzt werden.

Auch bei chronischen Sehnenbeschwerden, wie einem Tennisellenbogen, kann diese Therapie deutliche Verbesserung bringen. Somit besteht die Möglichkeit, mit der Eigenbluttherapie einen Behandlungsverlauf merklich zu fördern, ohne große Nebenwirkungen zu haben.

 

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